INHALT
Im Herbst 1945 werden 3.000 deutsche Kriegsgefangene von Moskau
nach Sibirien verschickt, allesamt zu 25 Jahren Zwangsarbeit verurteilt.
Von ihnen kommen an Weihnachten überlebend 1.950 Mann per Zug
in Tschita an, unter ihnen auch Oberleutnant Clemens Forell
(Bernhard Bettermann). Von Tschita
aus werden sie nach Nordosten in Marsch gesetzt. Nach einem Jahr
Fußmarsch erreichen sie im Herbst 1946 das Ziel: ein Lager
am sibirischen Ostkap, Kap Deschnew, das weder Stacheldraht noch
Wachtürme hat.
Aber das Lager hat einen Berg, der von Kavernen ausgehöhlt
ist. In sie werden die 1.236 Überlebenden verteilt. Hier,
in der Dunkelheit des Bleibergwerkes, das kaum von Öllämpchen
erhellt ist, müssen sie künftig arbeiten und hausen.
Alle sechs Wochen dürfen sie für ein paar Stunden an
die Außenwelt. Sie wissen, dass sie langsam aber sicher
an Bleivergiftung zu Grunde gehen werden. Eine Flucht von diesem
nordöstlichsten Zipfel der Sowjetunion scheint aussichtslos.
Ein erster Fluchtversuch von Clemens Forell Anfang 1947 scheitert.
Clemens Forell wagt die Flucht zwei Jahre später erneut,
unterstützt von dem deutschen Lagerarzt Dr. Stauffer
(Michael Mendl), der schon vom
Krebstod gezeichnet ist und diese Flucht ursprünglich für
sich selbst akribisch vorbereitet hatte. Die übermenschliche
Kraft zu dieser Flucht schöpft Forell aus seiner unstillbaren
Sehnsucht und seiner großen Liebe zu seiner Frau Kathrin
(Iris Böhm) und den beiden
Kindern, seiner Tochter Lieschen (Anna Herrmann), die er
nur als Kleinkind kennt, und seinem Sohn Frieder, den er
noch nie zu Gesicht bekommen hat. Sein unbändiger Freiheitswille
und die Gewissheit, im Bergwerkdem sicheren Tod entgegenzugehen,
treiben ihn während der Flucht vorwärts. Zwar können
normale Kriegsgefangene, damit rechnen, nach Kriegsende in absehbarer
Zeit zurück in die Heimat überführt zu werden,
diese Regelung gilt jedoch nicht für Forell. Denn er wurde,
wie viele andere für ein lapidares Vergehen, und sei es nur
wegen gestohlener Kartoffeln, zum Kriegsverbrecher erklärt,
da die Sowjetunion hohen Bedarf an Arbeitskräften in entlegenen
Gebieten hatte. Forell weiß also zusätzlich, dass seine
25jährige Strafe ohne Hoffnung auf baldige Verkürzung
gilt.
Sein Unternehmen beginnt im Oktober 1949 bei eisiger Kälte.
Es gelingt ihm, in die menschenleere Weite Nordsibiriens zu entkommen,
wo er sich als Vogelfreier durch die Tundren und Wälder schlägt.
Er schließt sich zwei ausgebrochenen russischen Sträflingen
an, die Goldwäscher und Jäger geworden sind. Mit ihnen
zieht er westwärts. Sie fischen und jagen, bis wegen eines
Goldklumpens Streit ausbricht, in dessen Verlauf einer der Kumpanen
stirbt und Forell über eine Klippe in den Abgrund gestoßen
wird. Auch das übersteht Clemens Forell schwerverletzt .
Doch den jetzt angreifenden Wölfen ist er hilflos ausgeliefert.
Im letzten Augenblick retten ihn vorbeiziehende Nomaden, die Mitleid
mit ihm haben und ihn pflegen, bis ihn die Füße wieder
tragen. Sie schenken ihm zum Abschied einen Schlittenhund. Mit
ihm zusammen gelingt es Forell, im Sommer 1951 per Zug bis Ulan
Ude nahe an der Grenze zur Mongolei zu kommen.
Dort aber lauert bereits Oberleutnant Kamenev (Anatoly
Kotenyov) auf ihn, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Forell
tot oder lebendig zurückzubringen. Forell entkommt knapp
und rettet nur sein nacktes Leben. Sein treuer Hund und Begleiter
wird erschossen. Forell ist erschüttert, gibt aber auch jetzt
nicht auf. Als blinder Passagier auf Güterzügen dringt
er langsam und vielerlei Gefahren und Abenteuer bestehend, bis
zum Spätsommer 1952 nach Zentralasien vor.
Doch auch hier wäre er nie über die Grenze nach Persien
gekommen, wenn ihm nicht der polnische Jude Igor (Alexander
Jefremov) die geheimen Wege einer Untergrundorganisation geöffnet
und ihm Ausweispapiere besorgt hätte. Kamenev, der Forell
dicht auf den Fersen ist, kann seine Flucht nicht mehr verhindern.
Im Oktober 1952 erreicht Forell Tabris in Persien, wo er erneut
verhaftet wird. Man hält ihn für einen sowjetischen
Spion hält. Erst sein Onkel Baudrexel (Hans
Peter Hallwachs), der in türkischen Diensten in Ankara
steht, vermag ihn Wochen später zu identifizieren, als Clemens
Forell schon alle Hoffnung auf seine Freilassung aufgegeben hatte.
Das Erschütternde dabei ist, dass der Onkel den Neffen zunächst
nicht erkennt, denn Sibirien und die jahrelange Flucht haben ihn
bis zur Unkenntlichkeit verändert.
Im Dezember 1952, zwei Tage vor Weihnachten, erreicht Forell
wieder die Heimat und trifft endlich seine Familie.
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